Časopis Slovo a slovesnost
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Über propositionale und präferentielle Wertungen (Probleme ihrer Homonymie und Kombination, ihres Skopus und seiner syntaktischen Gestalt)

Rudolf Růžička (Leipzig)

[Articles]

(pdf)

O propozičních a preferenčních hodnotících postojích (Problémy jejich homonymie a kombinace, jejich skopusu a jeho syntaktické podoby)

0.1. Das reichhaltige morphosyntaktisch und semantisch hochdifferenzierte linguistische Instrumentarium, das propositionale Einstellungen ausdrückt und über das jede natürliche Sprache verfügt, ist nicht nur ein beredtes Anzeichen des trivialen Wissens des sprachlich tätigen Menschen um die Begrenzung seines Wissens und die Schwierigkeiten seines sprachlichen Ausdrucks. Linguistisch bemerkenswert wird das Aufgebot propositionaler Modifikatoren, wenn es bei methodologischen Grundannahmen in Rechnung gestellt werden und kritisch in Theoriebildungen eingreifen muss. Auf zwei der hier aufkommenden Dilemmata haben B. Hall Partee und H. Putnam[1] aufmerksam gemacht. In einer Montague-Grammatik mit ihrer keimfreien Mathematisierung ist z. B. die Substitution logisch äquivalenter Propositionen gültig. Aber die Nichteinsetzbarkeit logischer Äquivalente unter propositionalen Einstellungen ist allgemein bekannt. Wenn „p“ und „q“ logisch äquivalent sind, kann kein gültiger Schluss von (1) auf (2) vorgenommen werden: 

(1)

Бopис считaeт, чтo p.

(2)

Бopиc cчитaeт, чтo q.

Diese Sachlage ist für den Gebrauch natürlicher Sprache nicht nur typisch sondern notwendig. Sie ist nicht nur — und das viel weniger — Eingeständnis genereller Wissensgrenzen, z. B. hier bezüglich logisch äquivalenter Sätze. Vielmehr ist diese Unbestimmtheit der Preis für die Offenheit und das Offenhalten eines kognitiven Raumes, ohne den Erkenntnis in ihren sprachlichen Ausdrücken unbeweglich stehenbliebe, den sie haben muss, um sich vorwärts zu bewegen. Sie bliebe sonst in gleicher Weise auf (Interpretations)-Räume festgelegt und eingegrenzt, wie sie für künstliche Sprachen konstruiert werden, in denen die Bedeutungen und der Bereich der Bedeutungen, d. h. der möglichen semantischen Interpretationen durch ein „vorher“ aufgestelltes Regelsystem unüberschreitbar bestimmt ist.[2] Wir wollen für natürliche Sprachen unterschiedliche endliche aber veränderliche Mengen „möglicher Welten“[3] [89]mit einem für bestimmte Gruppen von Individuen grossen gemeinsamen Durchschnitt als Interpretationsbereiche annehmen. Das würde z. B. bedeuten, dass sich im Bewusstsein bestimmter Individuen oder Gruppen von Individuen mögliche Welten als reale Welt(en) befinden, deren Wahrheitsbedingungen für andere Individuen (noch) nicht in Betracht genommen sind. Die Vorgänge der Entdeckung „neuer“ Welten oder der Einbeziehung möglicher Welten in die reale Welt bringen uns in die Gefahr von Irrtümern, aber ohne sie wären wir um die Chancen der Erkenntnis gebracht. Kognitivpsychologische Sicherheits- und Unsicherheitsgrade bezüglich Assertionen haben in jeder Einzelsprache das anfangs erwähnte reiche linguistische Inventar von Ausdrücken der propositionalen Einstellung hervorgebracht. Auch die „unkommentierte“ Assertion, den blossen Behauptungs- oder deklarativen Satz begleitet eine propositionale Einstellung der unqualifizierten Gültigkeit oder des Gültigkeitsanspruchs. In Wissenschaftssprachen kann er als „Hypothese“ besonders ausgezeichnet werden. Ein Spezialfall der für Substitutionen salva veritate in Rechnung zu stellenden kognitiven Unsicherheit ist die erwähnte logische Äquivalenz. Die kognitive Funktion und die gnoseologische Instrumentierung natürlicher Sprachen — ungeachtet der überwiegend trivialen oder unproblematisch kontingenten Aussagen mit problemlosen Wahrheitsbedingungen — sind mit jener Flexibilität und Veränderlichkeit von Wahrheitsbedingungen unablässig verbunden, die eine Mathematisierung, die so geartet ist, wie sie z. B. Montague vorschlug (s. o.), methodologisch prinzipiell verwehren.[4] Propositionale Einstellungen, die tief in die semantische Struktur natürlicher Sprache eingreifen, machen das besonders deutlich.

0.2. Nach diesen Vorbemerkungen wende ich mich spezielleren Problemen propositionaler und nichtpropositionaler Bewertungen am Material des modernen Russischen zu. Und zwar geht es im besonderen (1.) um homonyme Ausdrücke metasprachlicher (propositionaler) (Wahrheits)Bewertung und einer objektsprachlichen Bewertung, also einer Bewertung, die sich nicht auf die Gültigkeit einer Aussage sondern auf die Richtigkeit oder Präferenz der (Entscheidung für die) Realisierung, d. h. des Bestehens eines Sachverhalts bezieht. In Verbindung damit geht es (2.) um Probleme der syntaktischen (Oberflächen) Transparenz des Skopus der propositionalen und nichtpropositionalen Bewertungen, also um das Verhältnis ihres semantischen Wirkungsbereichs zu seinen Entsprechungen in der syntaktischen Oberflächenstruktur, insbesondere bei „kondensierenden“ Ausdrücken wie Gerundien. Schliesslich (3.) werden Verträglichkeiten der morphosyntaktisch verschiedenartig gestalteten Rekursivität propositionaler Bewertungen behandelt.

1.1. Die Sätze (3)—(9) seien und sind syntaktisch sprachgerechte und semantisch sinnvolle Sätze. Die Ballung propositionaler Einstellungen und anderer Bewertungen in ihnen erspart uns, da sie der Sprachgerechtheit nicht abträglich ist, ihre Verteilung auf mehr Beispielsätze. Der eigentliche Grund, diese zum Teil auch rekursive Anhäufung solcher Bewertungen in (3)—(6) vorzuführen, besteht darin, dass ihre Eigenschaften, Unterschiede und Verträglichkeiten, wenn sie im Rahmen eines Satzes unmittelbar aufeinandertreffen mindestens schärfer sicht- und vergleichbar werden. 

[90](3)

Вряд-ли я преувеличу, сказав, что в борьбе не только со следствием, но и с причинами тягчайшего социально-нравственного эла — алкоголизма — активную роль может сыграть художественное слово (Лит. газета 20. 9. 78).

In (3) könnte anstelle von ja preuveliču (4) mit einer Komplikation der propositionalen Bewertungen eingesetzt werden. 

(4)

Борис вряд-ли был прав, утвердив, что он (он = Борис) преувеличит, [сказав, что…]

(5)

Она

была права

сказав, что брат решит эту задачу.

 

 

не ошиблась

 

(6)

Она вряд-ли ошиблась, став врачом.

(7)

Я был прав, сказав очень давно, что наша эпоха оставит мало живых показаний (И. Эренбург).

(8)

Я поступил правильно, сказав очень давно, что наша эпоха оставит мало живых показаний.

(9)

Я был прав, считая, что наша эпоха оставит мало живых показаний.

Halten wir zunächst (7), (8) und (9) nebeneinander, um zu konstatieren, dass (7) ambig ist und eine seiner zwei „Bedeutungen“ mit (8) identisch ist, ganz analog der Synonymie von (10) und (11). 

(10)

Она

была права

, став врачом.

 

 

не ошиблась

 

(11)

Она поступила правильно, став врачом.

Die zweite, näherliegende „Bedeutung“ von (7) entspricht natürlich der von (5), wenn man von dem Komplementsatz nach skazav absieht. Diese geläufigere Interpretation von (7) kann nicht mit der von (8) gleichgesetzt oder treffend paraphrasiert werden. Ebenso wenig ambig wie (8), das in seiner einzigen Bedeutung mit der einen Bedeutung von (7) zusammenfällt, ist (9) ambig, das mit der anderen Bedeutung von (7) gemeinsam hat, dass sein Matrixsatz durch den von (8) nicht ersetzt werden kann:

(12)

*Я поступил правильно, считая, что…

Aus diesen Beobachtungen kann zunächst ganz intuitiv entnommen werden, dass sich die Bewertung in (7) einmal auf die Handlungsweise erstreckt, nämlich darauf, dass die genannte Sprechhandlung vollzogen, diese Äusserung getan wurde. Etwa:

(13)

Ich habe recht (richtig) gehandelt, dass ich das gesagt habe.

(14)

То, что я сказал это, было правильно.

(14′)

Было правильно, что я сказал это.

wo eto für [naša epocha ostavit malo živych pokazanij] steht und die Synonymie mit (8) völlig deutlich ist. Zum anderen — und dies ist in (7) in dem gegebenen Kontext der Fall — erstreckt sich die Bewertung nicht auf den Sachverhalt, eine bestimmte Feststellung zu treffen, besteht sie nicht darin, dass für richtig befunden wird, diese Feststellung zu treffen, sondern darin, dass die getroffene Feststellung als zutreffend, als richtig, bewertet wird. Vgl. etwa (15) mit (13): 

(15)

Ich habe darin (mit meinen Worten) recht (behalten), dass

Oder vgl. (16) mit (14) und (14’)

(16)

То, что я сказал, было правильно;

Die (Wahrheits) Bewertung gilt der Proposition, die der Komplementsatz naša epocha ostavit malo živych pokazanij ausdrückt, dessen Wiedergabe in indirekter Rede [91]mit der direkten Zitation hier zusammenfällt. Man könnte von metasprachlicher Bewertung des Wahrheitswerts eines Satzes sprechen. Das ist nicht ausreichend genau, wie ich noch zeigen werde. Wenn man für diese Interpretation von (7) zu einer syntaktisch ähnlichen Paraphrasierung greifen will, wie sie für die erste Bedeutung der Satz (8) abgab, kommt (17) in Betracht, dass ich vergleichsweise (18) gegenüberstelle 

(17)

Я правильно сказал, что наша эпоха…

(18)

(=8) Я поступил правильно, сказав, что наша эпоха…

Nennen wir die Bewertung in (8) die objektsprachliche, so ist mit dem syntaktischen Bezug des Adverbs pravil’no auf die PRO-Form postupil (tak) deutlich gemacht, dass die Bewertung dem Antezendens dieser PRO-Form gelten muss, also (ja) skazav, čto naša epocha…, der Proposition, die dieser gerundial „kondensierte“ Satz ausdrückt. Mit anderen Worten: Die Bewertung gilt allein den Sachlagen, „möglichen Weiten“, — darunter wie in unserem Beispiel der realen Welt — in denen diese Proposition wahr ist. Ich spreche generell von möglichen Welten, damit wir auch Sätze wie (19) erfassen. 

(19)

Я поступил бы правильно

сказав, что наша эпоха…

 

 

если бы сказал, что наша эпоха…

Diese Bewertung kann nun so verstanden werden, dass den Sachlagen „mögliche Welten“, in denen die Proposition und alle ihre Konsequenzen gelten, die Präferenz vor denen zu geben sei, in denen sie nicht wahr ist. Demgegenüber ist die Bewertung in (9) und in der Bedeutung von (7), wie sie z. B. (17) annähernd wiedergibt, eine fundamental andere. Sie ist nichts weiter als die Ja-Nein-Entscheidung über den Wahrheitswert der Proposition, die der Komplementsatz von skazav ausdrückt. Diese Entscheidung ist, was sich noch als wichtig herausstellen wird, jeweils ausdrücklich in die Verantwortung (einer) bewertenden Person(en) gelegt. Für die „objektsprachliche“ (präferentielle) Bewertung ist der Befund, ob die fragliche Proposition wahr ist oder als wahr angenommen werden kann, unerheblich. Es hat eine gewissen pragmatische Relevanz, insofern als man sich solche Bewertungen erspart, wenn es die zu bewertende Sachlage gar nicht gibt oder sie als Möglichkeit gar nicht in Betracht kommt. Es sei noch erwähnt, dass sich (7) in der üblichen Interpretation und (17) unterscheiden. (17) ist nicht zweiwertig festgelegt, vielmehr scheinen hier graduelle Wertungen der Adäquatheit des Ausdrucks nicht ausgeschlossen, wie die Sprechweise pravil’neje skazať verrät.

Wie verhält sich nun im Rahmen dieser Kriterien der Satz (9)? Eine Umformung wie (8), die eine Interpretation mindestens heuristisch verdeutlich, auch wenn sie nicht synonym paraphrasiert wäre, scheidet hier völlig aus. Der Satz, der hier entstünde, ist nicht sprachgerecht, ungrammatisch. 

(20)

*Я поступил

правильно,

считая, что…

 

     сделал

верно

 

(20) ist kein korrekter Satz, weil epistemisches sčitat’ zu einer Klasse von Verben gehört, die meist stative Verben genannt werden und für die unter anderem gilt, dass sie keinen regelrechten Imperativ haben und dass PRO-Verba wie postupit’ (tak) und (s)delat’ (eto) sie nicht als Antezedens nehmen können. Der Imperativ sčitaj, sčitajte ist nicht der Imperativ im Paradigma des epistemischen sčitat’, sondern eine in der russischen Grammatik und Lexikographie vvodnoje slovo genannte Form. Eine Illustration der anderen Restriktion: 

(21)

*Я всегда думал, что ты считаешь его своим другом —

 

  Нет, я не могу

этого сделать

 

 

так поступит

[92]Damit scheidet für (9) auch die Interpretation aus, die als (präferentielle) Bewertung einer Handlungsweise, oben (S. 90) charakterisiert wurde. Eine bestimmte propositionale Einstellung zu haben oder zu gewinnen, wie sie z. B. das epistemische Verb sčitat’ ausdrückt, ist nicht Folge der Entscheidung für eine bestimmte Handlungsweise und kann deshalb gar nicht Gegenstand einer präferentiellen oder deontischen Wertung sein.

Die Interpretation von (9) scheint also derjenigen von (7), der geläufigeren, die nicht mit (8) paraphrasierbar ist, näher zu stehen. Die Bewertung scheint sich wie dort auf den Wahrheitswert der Proposition zu beziehen, die der Komplementsatz von sčitaja ausdrückt. Im Unterschied zu (7) bezieht sich in (9) die Wertung nicht auf eine Proposition in Gestalt eines Satzes, der so ausgesprochen wurde und zitiert wird (skazav, čto „S“), sondern auf eine als naša epocha ostavit malo živych pokazanij ausgedrückte Proposition, ganz gleich, in welcher sprachlichen Gestalt und Äusserung sie ausgedrückt wurde und ob sie überhaupt sprachliche Gestelt gefunden hat, da im Spezialfall (9) der Sprecher seine eigene „Ansicht“ bewertet.

In welcher Weise kann aber eine Proposition nach sčitat’ einer Wahrheitsbewertung unterworfen werden? Bei sčitat’ wie auch z. B. believe oder glauben kann daraus, dass jemand glaubt, dass S gefolgert werden, dass er auch glaubt, dass er weiss, dass S „was man glaubt, glaubt man auch zu wissen“.[5] Aber dass er eben nicht weiss, dass er weiss, dass S. Die propositionale Einstellung, die sich im Sinne der Wahrheitsbewertung auf eine Proposition bezieht, die dem Matrixverb sčitat’ als Komplementsatz dient, ist die Verschärfung oder Korrektur der propositionalen Einstellung durch eine andere, nämlich durch die, in deren syntaktischen Ausdruck sie unmittelbar eingebettet ist: ja byl prav, sčitaja, čto… Die Verschärfung, z. В. durch ja byl prav in (9) oder ja ne ošibsja…, besteht darin, dass die propositionale Bewertung x sčitajet (čto x znajet), durch eine andere stärkere, die des Sprechers, überlagert und aufgehoben wird: Y (Sprecher) znajet, (čto y znajet), čto S; der Sprecher muss dann also mehr wissen als x. Und wenn x = y, wie in (9), so muss x zu einem späteren Zeitpunkt mehr wissen als früher. Nur dann ist (9) gerechtfertigt. Sčitat’ kann auf diese Weise verschärft werden, znat’ nicht: 

(22)

oн был прав

считая

, что S

 

 

*зная

 

Mit znaja ist (22) glatt tautologisch, weil die Präsupposition des Wahrseins von S mit on byl prav wiederholt wird. Mit sčitaja in (22) wird x (= on) sčitajet (čto x znajet) čto S durch Y znajet (čto y znajet), čto S verschärft, der Wahrheitswert wahr von S damit eingebracht, der durch ZNAT’ schon präsupponiert ist.

Die Korrektur der propositionalen Einstellung durch eine andere, etwa in (23) 

(23)

он ошибся, считая, что S

besteht darin, dass x sčitajet (čto x znajet’), čto durch y (Sprecher) znajet (čto y znajet), čto S überlagert und aufgehoben wird.

Znat’ anders als sčitat’ kann auch nicht korrigiert werden 

(24)

oн ошибся

считая

, что S

 

 

*зная

 

ohne dass eine Kontradiktion entsteht, die Kontradiktion zwischen der Negation von S, der Bewertung von S als nicht wahr durch ošibsja und der durch znat’ (znaja) präsupponierten Wahrheit von S.

[93]1.2. Wir können uns jetzt dem oben (S. 92) schon angedeuteten Problem zuwenden, das die bis jetzt behandelte Bewertungsform des Typs ja byl prav in ihrer eben behandelten Interpretation mit sich bringt. Die Unverträglichkeit von ja byl prav oder ja ošibsja mit znat’ in (22) und (24), also die Unmöglichkeit, znat’ auf diese Weise zu verschärfen bzw. zu korrigieren, zeigt, dass beide Bewertungen, sofern sie Wahrheitsbewertungen von Propositionen sind, sich auf S beziehen. Der Konflikt entsteht beide Male dadurch, dass aus znaja, čto S gefolgert werden muss verno, čto S und dass diese Folgerung mit ja ošibsja… kontradiktorisch und mit ja byl prav tautologisch zusammenstösst. Wenn der Aspekt der Wahrheitsbewertung in (9) x byl prav oder ošibsja für den gesamten darauf folgenden Satzrest, also auf sčitaja, čto zu beziehen wäre, so hätten wir in (9) einen mit (25) synonymen Satz vor uns:

(25)

верно, что я считал, что

Dies ist natürlich nicht der Fall.

Nun ist aber — und auf diese Unterscheidung kommt es jetzt an — diese Wahrheitsbewertung, von der eben die Rede war, nur ein Aspekt der Bewertung, ein vermittelnder, allerdings entscheidender. Denn die eigentliche Bewertung ist eine Funktion dieser Wahrheitsbewertung. Der Bewertung eigentlich unterzogen wird in (9) der Träger des psychischen epistemischen Zustands sčitaja aber seine Bewertung als on byl prav oder on ošibsja ist abhängig von dem Wahrheits wert der Proposition, die der Komplementsatz nach sčitaja ausdrückt, so wie ihn der Bewertende festlegt. Insofern ist die Bewertung des Trägers eines psychischen Zustands oder des Ausführenden einer kognitiv epistemischen Operation, wie sie sčitat’ ausdrückt, die Funktion des Wahrheitswerts der Proposition, auf die sich diese kognitive Operation richtet. Vielleicht kann das an folgendem (26) am leichtesten demonstriert werden:

(26)

Он был бы прав, считая, что S.

Die Bewertung ist konditional eingeschränkt. Diese Einschränkung gilt nicht bezüglich der vorliegenden Bewertung von S als wahr. S ist als wahr bewertet, anderenfalls könnte die Bewertung nicht wie in (26) lauten, sondern nur on ne byl by prav oder on ošibsja by. Die konditionale Fassung der Wertung in (26) stellt sie unter die Bedingung, dass der kognitive Akt sčitaja stattfindet, auf den sie sich sonst nicht richten könnte und ohne den sie ins Leere ginge. Es muss hier vielleicht gesagt werden, dass das Gerundium sčitaja durch das Modus-„Erblichkeitsprinzip“[6] gleichbedeutend ist mit jesli by on sčital.

Diese Überlegungen lassen sich direkt übertragen und anwenden auf (7), wenn dieser Satz seine weit üblichere Bedeutung hat, die nicht mit (8) paraphrasierbar ist (s. o.). Auch hier ist die mit der höchsten Prädizierung vorgenommene Wertung völlig abhängig von (eine Funktion) der Wahrheitsbewertung des Komplementsatzes des gerundial formierten Verbums (hier skazav). Ob dieser als wahr oder als falsch vom Sprechenden bewertet wird, determiniert die Wertung, die er ausspricht und die nicht mehr dem Wahrheitswert direkt gilt. Da diese aber durch die Wahrheitsbewertung bestimmt wird, die prinzipiell zweiwertig ist, begrenzt sich die so vermittelte Wertung auf Prädikate: 

он (был) прав:

oн ошибся

он не ошибся:

он не был прав

Das ist ein gravierender Unterschied zu jener Klasse von Wertungen, von denen (7) eine trifft, wenn es mit (8) paraphrasierbar ist. Die Skala dieser präferentiellen [94]objektsprachlichen Wertungen zeigt mehr Charakterisierungen als eine wahrheitsbezogene. 

(27)

Он поступил

правильно

сказав, что

 

 

благоразумно

 

 

 

умно, глупо

 

 

 

целесообразно

 

Was die syntaktische Paarigkeit betrifft, wie sie (7) und (8) demonstrieren, so ist sie stark eingeschränkt, neben den Verbindungen mit postupit’ / postupat’ oder (s)delat’ mit Adverbien wie in (27) sind die blossen Kopulastrukturen mit entsprechendem Adjektiv vereinzelt. 

(28)

Я был

прав

cказав, что S[7]

 

 

*благоразумен

 

 

 

*умен

 

 

 

*целесообразен

 

Die beiden Bedeutungen des Satztyps (7) zeigen sich auch darin unverwechselbar, dass in der einen die Wertung ja byl prav eine Funktion der Wahrheit des Komplementsatzes nach skazav ist, während in der anderen (ja postupil pravil’no) diese Wahrheit nicht vorausgesetzt zu werden braucht (vgl. oben S. 90).

2.1. Wenn die semantische Kluft zwischen den beiden in Sektion 1. diskutierten Interpretationen nicht überbrückbar ist, so wäre nun zu fragen, ob auch die syntaktische Behandlung zwei ungleiche Darstellungen zu geben hat, weil die semantische Kluft syntaktisch in einer bestimmten Tiefe anlegbar ist. Anders gesagt oder gefragt: Liegt der Unterschied der beiden Bedeutungen, der ja schliesslich an einer bestimmten Stelle dingfest gemacht werden muss, einfach in einer lexikalisch-semantischen Homonymie des Adjektivs prav? Andere lexikalische Elemente kommen kaum in Betracht. Eine die Homonymie von (7) konstituierende Differenzierung in der semantischen Struktur von prav zu lokalisieren, also von prav1 und prav2 als zwei Lexemen verschiedener semantischer Struktur zu sprechen, scheint keinen Erfolg zu versprechen. Prav ist in beiden Sätzen, die (7) verkörpert, von Personenindividuen prädiziert. Sie erhalten ein Prädikat. Was den Unterschied ausmacht, ist in einem gleich zu klärendem Sinne der Bezug, in welchem diese wertende Charakterisierung (einer) Person(en) gegeben wird.

Wenn sich dieser Bezug als Unterschied in der Fokalisierung des Oberflächenbezugsbereichs der Wertung herausstellt, könnte kaum von Homonymie gesprochen werden. Man wäre dann geneigt zu sagen, dass in (7) in der Version, die (8) nahesteht, skazav, čto S den Fokus abgibt (oder das Rhema, — ich brauche mich hier auf diese Kontroversen nicht einzulassen), in der anderen Interpretation dagegen nur der Komplementsatz zu skazav. Die zur Rede stehende grundsätzliche Ambivalenz von (7) könnte dann als Unterschied in der Thema-Rhema-Struktur des auf den Wertungsausdruck prav in (7) unmittelbar folgenden Satzteils, der seinen Oberflächen-Skopus ausmacht, erklärt werden. Leider führt dies auch nicht zum Erfolg. Denn Unterscheidungen der aktuellen Gliederung korrelieren nicht mit den zwei grundsätzlichen Interpretationen, um die es uns geht. Nehmen wir an, dass in (29) der hervorgehobene Teil Fokus ist analog zu der erwähnten Struktur in (7), in der es nur der Objektsatz nach skazav ist.

(29)

Он был прав, сказав это перед лицом общественности.

[95]Diese kommunikative Gliederung würde nichts daran ändern, dass Entsprechungen mit postupit’ möglich sind, die für die zu erklärende zweite (und hauptsächliche) Interpretation von (7) ausgeschlossen bleiben.

(30)

Он поступил правильно, сказав это перед лицом общественности.

Gar nicht in Erwägung zu ziehen braucht man, ob (7) verschiedene Konstituenten- und Transformationsstrukturen im klassischen Sinne oder auch verschiedene Relationen in einer Relationsgrammatik zugeschrieben werden können, die mit den beiden Bedeutungen korrelieren.

So bleibt nur zu fragen, ob sich die oben beschriebene (S. 94) funktional vermittelte komplexe Bewertung in der bevorzugten Bedeutung von (7) auch in seinen syntaktischen Repräsentationen niederschlagen muss. Wir hatten festgestellt, dass in (7), wenn es diese Bedeutung hat, der Komplementsatz (31) 

(31)

Наша эпоха оставит мало живых показаний

den Wirkungsbereich einer Wahrheitsbewertung darstellt. Und dass weiter die Wahrheitsbewertung die Bewertung, die an der Person vorgenommen wird, determiniert. Der Komplementsatz (31) kann somit als funktionaler Skopus angesehen werden, da die Bewertung in der Hauptprädikation eine Funktion seiner Wahrheitsbewertung ist. Dass der Komplementsatz (31) als funktionaler Skopus in Hinsicht auf die semantische Interpretation auch syntaktisch markiert wird, scheint für eine der Semantik „zugewandte“ syntaktische Beschreibung, die auf die semantische abbildbar ist, nicht zu umgehen. Zu dem, was dabei gemacht werden müsste, gehört die syntaktische Explikation der Wahrheitsbewertung durch ein Lexem wie (NE) VERNO, (NE) ISTINNO oder PRAVIL’NO mit dem Ausdruck der Proposition, die es bewertet, z. B. für (7), wenn die innere Struktur einfach orthographisch wiedergegeben wird:

(32)

… (S’ (что (наша эпоха оставит мало живых показаний)) (ВЕРНО))

Der andere Bestandteil von (7) ist (33):

(33)

/OHi сказал S′/

Es gibt nun zwei Möglichkeiten der Syntaktifizierung:

(a) Das wahrheitsbewertende Element wird als Lexem verno oder pravil’no zum Adverb in übergeordnetem Satz angehoben mit dem Ergebnis (34) 

(34)

он

верно

сказал, S′

 

 

правильно

 

(…) S’ in (32), also der verbleibende Rest, wird für S’ in (34) substituiert. Das Ergebnis ist (35): 

(35)

он

верно

сказал, что наша эпоха оставит мало живых показаний

 

 

правильно

 

(b) Das wahrheitsbewertende Prädikat wird zum Prädikat des übergeordneten Satzes angehoben. Da skazal noch nicht in der morphosyntaktischen Endform repräsentiert ist, fällt die morphologische Tempusspezifizierung dem „neuen“ Prädikat PRAVIL’NO zu, das als prädikativ-adjektivische Form in der Gestalt von PRAV-erscheint. Die Konsequenz ist, dass die „bisherige“ Prädizierung entweder eine sekundäre wird, d. h. die Gestalt des Gerundiums annimmt, oder die unmarkierte Gestalt eines Komplementsatzes als Prädikat konstituiert: 

(36)

Он был прав, сказав S′.

(37)

Он был прав, что сказал S′.

[96]Die Parallelität von (36) und (37) findet sich auch sonst:

(38)

Она поступила правильно, став врачом.

(39)

Она поступила правильно, что стала врачом.

Durch diese Transformationen entsteht nach dem funktionalen Skopus der Wahrheitsbewertung der „neue“ Skopus der Gesamtstruktur. Er ist Ergebnis der Hebung des Wertungsprädikats, das sich in seiner neuen hierarchischen Stellung seinen Skopus schafft. Wesentliche technische Details dieser nur skizzierten Behandlung sind noch zu klären.

2.2. Ganz analog kann die Skopusproblematik des Satzes (4) = (40) behandelt werden: 

(40)

Борис … был прав, утвердив, что…

Und auch die von (3) = (41):

(41)

Вряд-ли я преувеличу, сказав, что…

Dieser Satz ist mit seiner propositionalen Charakterisierung preuveličivat’ wesentlich komplizierter als die bisher behandelten Fälle. Die Schwierigkeiten, die er damit bereitet, würden sich bei unserer Behandlungsweise auf den Charakter der Bewertung des Satzes beschränken, der den funktionalen Skopus abgibt. Wir könnten uns von diesen Schwierigkeiten zunächst freihalten, indem wir anstelle des wahrheitsbewertenden VERNO etc. in (42) die globale Charakterisierung beibehalten: 

(42)

((S′) (ЯВЛЯЕТСЯ ПРЕУВЕЛИЧЕНИЕМ))

 

S′ = что в борьбе…

Die Hebung zum Prädikat, das der Person [in (3) = ja] die Wertung preuveliču zuschreibt, übernimmt das Lexem in der von Personen (Subjekten) selektierten Wortklasse des Verbums preuveličivat’. In Analogie zu (36) wird das „ursprüngliche“ Prädikat skaza-, der neben (42) auch hier verwendeten Komponente der Derivation, nämlich (33), in die sekundäre Prädikation verdrängt, so dass sich (3) ergibt.

Die propositionale Wertung, die preuveličivat’ ausdrückt, kann unter dem Aspekt der Störung oder Modifikation von Wahrheitsbedingungen angesehen werden: Der Sprecher charakterisiert die Proposition, die von der Äusserungsinstanz eines Satzes ausgedrückt wird, als eine Übertreibung (preuveličenije), wenn er annimmt, dass die ihm bekannte Situation („mögliche Welt“, die die reale oder eine fiktive sein kann), die der Satz zu bezeichnen intendiert ist, nach allem, was er weiss, seine Wahrheitsbedingungen nur bedingt oder auch gar nicht erfüllt. Diese Veränderung der Wahrheitsbedingungen ist in der Regel intendiert, muss es aber nicht sein. Anders gesagt: Wenn eine Proposition als eine Funktion aus möglichen Welten in Wahrheitswerte betrachtet wird, dann ergibt nach Ansicht des Wertenden die Proposition, die der als Übertreibung angesehene Satz (seine Äusserungsinstanz) ausdrückt, nicht unbedingt den Wert „wahr“, wenn das dem Wertenden bekannt Argument der Funktion, die reale oder mögliche Welt, die der Satz bezeichnen soll, gegeben ist. Die Formulierungen bedingt oder gar nicht wahr, nicht unbedingt wahr sollen deutlich machen, dass Übertreibung in diesem Sinne ein unscharfer Begriff ist, der den Spielraum von geringfügiger Modifikation bis nahe an die Lüge übergreifen kann.

3. Die unscharfe propositionale Einstellung preuveličivat’ ist in (3) selbst wieder Gegenstand einer propositionalen Einstellung, die vrjad-li ausdrückt. Die Unschärfe der Bewertung preuveliču wird durch vrjad-li insofern eingeschränkt, als die überlagerte Bewertung vrjad-li ihre Gültigkeit als sehr zweifelhaft, als wenig wahrscheinlich charakterisiert. Das ist gleichbedeutend mit der als wahrscheinlich angesehenen unquali[97]fizierten Gültigkeit der Wahrheitsbedingungen der Proposition, die der Komplementsatz von skazav ausdrückt. Auf die als möglich ins Auge gefassten oder vorliegenden Sachlagen angewendet, würde diese Proposition als Funktion in Wahrheitswerte entsprechend dieser doppelten Wertung wahrscheinlich den Wert wahr ergeben. Dass eine Wertungskombination wie vrjad-li preuveliču überhaupt aufgewendet wird, ist pragmatisch begründet: Man begegnet erwarteter Skepsis oder vermeintlicher Unglaubhaftigkeit der Aussage. Die Kombination von vrjad-li und (byl) prav in (4) drückt, wenn wir unseren Erörterungen folgen, starken Zweifel daran aus, dass der Komplementsatz nach utverdiv wahr ist und folglich an der Berechtigung, die Wertung prav der Person, die diese Behauptung getroffen hat, zuzuschreiben. Die propositionale Wertung vrjad-li gilt nur der Wertung byl prav, nicht der Proposition des Gerundiums utverdiv. Da die Wertung byl prav eine Funktion der Wahrheitswertung des Komplementsatzes zu utverdiv ist, kann die Wertung vrjad-li auch nur bezüglich der Wahrheit dieses Komplementsatzes getroffen werden (s. o. S. 90). Analog gilt die gleiche Wertung mit vrjad-li in (6) der Gültigkeit der präferentiellen Bewertung, die ošiblas’ vornimmt, stav vračom bleibt von vrjad-li unangetastet.

Zum Schluss dieser Diskussion[8] einiger rekursiver Kombinationen propositionaler Einstellungen möchte ich noch exemplarisch auf einen besonderen nicht so transparenten Fall hinweisen.

(43)?

Борис был прав, установив, что Петр убил, защищаясь.

Unterstellt ist hier, dass mit dem Verbum ustanovit’ neben byl prav eine zweite propositionale Wertung vorkommt. Ausserdem wird semantische Anomalie von (43) angenommen. Ustanoviv behauptet die Wahrheit seines Komplementsatzes, indem es erklärt, dass die Wahrheit festgestellt, also die Bewertung „wahr“ gewonnen wurde. Die Wertung byl prav, die in der erörterten vermittelten Weise diesen Wahrheitswert behauptet, ist tautologisch und damit der ganze Satz mit seinen Prädizierungen. Die Interpretation von Boris byl prav in (43) als Boris postupil pravil’no ist andererseits semantisch sinnwidrig, weil eine solche präferentielle Bewertung das Abwägen einer Entscheidungsalternative voraussetzt, also auch die Möglichkeit der Entscheidung zwischen einer Handlungsweise und einer anderen. Für ustanovit’ im Sinne des unstrittigen Beweises gibt das keinen Sinn.

 

R É S U M É

O propozičních a preferenčních hodnotících postojích (Problémy jejich homonymie a kombinace, jejich skopusu a jeho syntaktické podoby)

Referát se zabývá některými lingvistickými problémy propozičních postojů v ruštině. Zejména se pojednává o víceznačnosti propozičního a nepropozičního hodnocení, o syntaktickém a sémantickém skopusu a o kompatibilnosti různých propozičních postojů. Přitom se věnuje zvláštní pozornost přechodníku a zjišťuje se rozdíl mezi syntaktickým a funkčním skopusem.


[1] Barbara Hall Partee, Semantics-Mathematics or Psychology, Vortrag auf dem University of Konstanz Colloquium “Semantics from Different Points of View” (Preprint); H. Putnam The meaning of “meaning”, in: K. Gunderson (ed.), Language, Mind and Knowledge, Minnesota Studies in the Philosophy of Science VII, Minneapolis 1975.

[2] Vgl. z.B. die Interpretationsfunktion „ø“ bei J. Hintikka (Semantics for Propositional Attitudes, in: Models für Modalities, Selected Essays, Dordrecht 1969, S. 89): „(1.1.) For each individual constant a of our first-order language, Φ(a) is a member of the domain of individuals I. The domain of individuals I is of course to be thought of as the totality of objets which our language speaks of (Sperrung R. R.) — (1.2.) For each constant predicate Q (say of n terms), Φ (Q) is a set of n-tuples of the members of I.” - Die „Totalität der Objekte, von der unsere Sprache spricht“, muss „vorher“ festgelegt sein.

[3] Eine der klarsten logischen Charakterisierungen „propositionaler Einstellungen“ findet sich bei J. Hintikka, o. c. O., 90 ff. “What I take to be the distinctive feature of all use of propositional attitudes is the fact that in using them we are considering more than one possibility concerning the world. (This consideration of different possibilities is precisely what makes propositional attitudes, propositional, it seems to me.) It would be more natural to speak of different possibilities concerning our ‘actual’ world than to speak of several possible worlds. For the purpose of logical and semantical analysis, the second locution is much more appropriate than the first, however, although I admit that it sounds somewhat weird and perhaps also suggests that we are dealing with something much more unfamiliar and unrealistic than we are actually doing. In our sense, who ever has made preparations for more than one course of events has dealt with several ‘possible courses of events’ or, ‘possible worlds’. Of course, the possible courses of events he considered were from his point of view so many alternative courses that the actual events might take. However, only one such course of events (at most) became actual. Hence there is a sense in which the others were merely ‘possible courses of events’, and this is the sense on which we shall try to capitalize.”

[4] Möglichkeiten der Erkenntnis, d.h. die Entdeckung möglicher Welten, der Bedingungen ihrer Möglichkeit und ihrer Zugehörigkeit zur realen Welt, lassen sich vollständig nicht formalisieren. Dies lässt sich auch unter erkenntnis-theoretischen Aspekten des Gödel’schen Unvollständigkeitssatzes betrachten. Vgl. dazu R. Růžička, Sprachwissenschaft und Wissenschaftssprache, in: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, 18/1973, S. 18—37.

[5] Vgl. F. von Kutschera, Einführung in die intensionale Semantik, Berlin - New York 1976, S. 98.

[6] Vgl. R. Růžička, Studien zum Verhältnis von Syntax und Semantik im modernen Russischen, Berlin 1979.

[7] Vgl. R. Růžička, o. c. in Anm. 6.

[8] Genaueres dazu in Bd. II. der in Fn. 6 angegebenen Arbeit.

Slovo a slovesnost, volume 40 (1979), number 2, pp. 88-97

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